Die eine ist eine national und international gefragte Akkordeonistin, mit Auftritten in Tel Aviv und Wien, von Passau bis Norderney. Die andere Kontrabassistin aus Leidenschaft, mit viel Elan und Emotion den Rhythmus antreibend. Zusammen mit Trompeter, Schlagzeuger und Sänger Gregor Holzenkamp sowie dem, der Klarinette mit seinem expressiven Stil immer wieder neues Leben einhauchenden Hubert Schröder, bilden Ruthilde Holzenkamp und Annemarie Bothe das Ensemble „Inmitn“(deutsch: mittendrin, hebräisch: אינמיטן ).
“Mittendrin“ im deutschen und mitteleuropäischen Liedgut des 20. Jahrhunderts verorten Sie Ihre klassisch und modern interpretierten yiddischen Lieder und Instrumentalstücke. „Erstaunlich, welche mitunter heute völlig unbekannten Juwele sich finden lassen, wie stark das yiddische Musikleben die Musik der 10-er, 20-er Jahre des vorigen Jahrhunderts geprägt hat. Dies alles war auch mal ‚typisch deutsch‘ und ist fast völlig in Vergessenheit geraten. Diese Musik, die damals oft auch kommerziell erfolgreich war, aus der ‚yiddischen Nische‘ zu holen, aufzubereiten und musikalisch in eigenen Stücken weiterzuentwickeln: das ist unsere Leidenschaft, unsere ‚mission‘“, führt Hubert Schröder aus, der als Herausgeber unbekannter Orchesterwerke des 19. Jahrhunderts auch musikwissenschaftlich tätig ist. „Ich bin so froh, dass mich – nach meiner klassisch geprägten Klarinettenausbildung – vor einigen Jahren Freunde auf den musikalischen Schatz der yiddischen Musik aufmerksam machten. Bei der Erarbeitung von ‘Eli, Eli‘, war ich direkt wie elektrisiert, habe mich in diese Musik verliebt. Hier können alle Facetten des Klarinettenspiels, des ‚singenden, sprechenden, schreienden, weinenden Instruments‘ ausgelebt werden.“ „Als Hubert damals auf uns drei zukam“, so ergänzen Ruthilde, Anne und Gregor, „nur mit ein paar Liedblättern und Akkorden, waren wir zunächst skeptisch, ob sich daraus etwas machen ließe. Aber schon nach der ersten Probe-Session waren auch wir Feuer und Flamme: das Projekt „Inmitn“ war geboren. Auch heute ist jede Probe, jedes Konzert für uns immer noch ein Erlebnis, eine Entdeckungsreise.“
Konzerte von „inmitn“ sind eine kurzweilige, vielseitige, mit vielen Anekdoten angereicherte Reise durch die jüngere, yiddisch-deutsche Musikgeschichte. Die vier Musiker:innen: „Wir hoffen, dass uns das Publikum durch Mitklatschen, Mitsingen und Gefühlsäußerungen aller Art 😉 unterstützt und zu Höchstleistungen antreibt!“